
Individuell zugeschnittene Musik am Morgen sowie personalisierte Nachrichten – das möchte Spotify seinen Hörern zukünftig auch in Deutschland bieten. Der Musikstreaming-Gigant bringt seinen Dienst Your Daily Drive jetzt auch nach Deutschland und geht damit nicht nur in die Radio-Offensive, sondern wappnet sich auch vor der Apple-Konkurrenz aus Cupertino, dem Silicon Valley.
Spotify möchte Hörern zukünftig eine ganz eigene und individuelle Morningshow anbieten. Damit geht der Kampf zwischen Streamingdienstleistern und klassischen Hörfunkanstalten in die nächste Runde. Abschreiben sollte man den zusätzlichen Service der Schweden nicht, denn sie haben einen entscheidenden Vorteil: Individualität. „Die besten Hits aus den 70er, 80er und von heute“ – wer das nicht mag, findet nun eine attraktive Alternative. Ganz ohne Werbung wird nun die aktuelle persönliche Lieblingsmusik abgespielt und wer möchte, kann sowohl Podcasts als auch regelmäßig geupdatete Nachrichten in seine morgentliche Routine einbinden. Zum Start stehen einem die Inhalte von Handelsblatt, Spiegel, Zeit, Süddeutsche Zeitung und Deutschlandfunk zur Verfügung.
Spotify verspricht sich damit nicht nur Hörerzuwachs, sondern auch einen zusätzlichen Push in Sachen Podcasts. Vor allem Apple möchte kräftig das Streaminggeschäft aufwirbeln und hat seinerseits eine Podcast-Offensive angekündigt. Die Schweden reagieren und expandieren. In Deutschland haben sie bereits Künstler exklusiv unter Vertrag. Darunter Jan Böhmermann, Olli Schulz, Charlotte Roche, Palina Rojinski oder die neuesten Zuwächse Felix Lobrecht und Tommi Schmitt. Der neueste Clou von Spotify ist allerdings die Verpflichtung des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama sowie seiner Frau Michelle. Zusammen mit Higher Ground, der Produktionsfirma der Obamas, startet im nächsten Jahr ein neues vielversprechendes Format.
Neben dem Musikgeschäft baut sich Spotify also ein zweites Standbein auf. Das ist durchaus sinnvoll, denn die Margen im Geschäft mit Labels und internationalen Stars sind gering. Zudem ist der Musikdienst noch immer nicht profitabel und weitere Gewinne, sowohl im Kampf um Hörer sowie dem Abo-Geschäft als auch in der personalisierten Werbung, tun durchaus gut. Die Symbiose aus personalisierter Musik sowie Nachrichten und Podcasts ist auf jeden Fall ein weiterer Schritt in eine erfolgreiche Zukunft.