Mark Zuckerberg und sein Tech-Konzern Meta eifern dem jungen, hippen Medium TikTok hinterher. Denn: TikTok ist der Star der neuen Generation. Facebook ist schon lange abgehängt und auch Instagram kämpft um seinen Stellenwert. Während die Kurzvideo-Plattform TikTok auf 197 Millionen Stunden Watchtime pro Tag kommt, schaffen es die Instagram Reels lediglich auf 17,6 Millionen Stunden.
(Medientage, 2020) Auf die Haltung kommt es an: Als Schlüsselbegriffe fielen im „Social Media Update“ der MEDIENTAGE MÜNCHEN Werte wie Authentizität und Vertrauen. Reine Strategie sei in diesem Bereich nicht länger erfolgsversprechend – darin waren sich die Teilnehmenden einig. Nachhaltig seien nicht Reichweite und der Versuch, „klassische“ Marketingstrategien auf Social Media zu übersetzen, sondern ein genaues Verständnis der Influencer-Persönlichkeiten und ihrer Community.
Shows auf Social-Media-Kanälen wie Snapchat, Serien auf den Streaming-Portalen Netfllix und Hulu, Festivals mit tausenden Besuchern sowie eigens entwickelte Produkte, die über Marktplätze verkauft werden: Christian Bäsler gewährte digital Einblicke in die Geschäftsfelder von Complex Networks.
Das Problem Online-Hate-Speech nimmt zu. Dabei handelt es sich um die Herabwürdigung und Verunglimpfung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen im Internet. Ein großer Teil davon gilt als mutmaßlich strafbar. Doch wenn Hassreden hauptsächlich von privaten Gruppen innerhalb digitaler Netzwerke im sogenannten Dark Social verbreitet werden, ist die Strafverfolgung sehr schwierig.
„Angst, Unsicherheit und Unwissenheit sind ein gefährlicher Nährboden, und diesen nutzen Corona-Leugner, Impfgegner, religiöse Eiferer, Reichsbürger, Rechtsradikale bis hin zu Antisemiten. Aber darf ich deshalb alle, die Fake News Glauben schenken, als „Covidioten“ bezeichnen? Ich finde nein.“ Ilse Aigner (CSU), Präsidentin des Bayerischen Landtags, rief im Rahmen der MEDIENTAGE MÜNCHEN dazu auf, „unsere Demokratie noch wehrhafter gegen Extremisten aller Art zu verteidigen“.
Die Medienlandschaft ist gespalten: Seriöser Journalismus ist in Krisenzeiten gefragt wie nie und kämpft gleichzeitig um seine Finanzierung. Denn auch „alternative“ Medien erhalten Aufwind. Sie jedoch streuen Mythen und Verschwörungen mit einem wesentlich geringeren Kostenapparat im Rücken. Stürmische Zeiten für Medien.
Charles Bahr ist jung, dynamisch, wortstark und hat vor allem eins: Gestaltungswille. Mit 14 Jahren gründete er seine erste Agentur, Tubeconnect. Jetzt, mit 17 Jahren, geht seine Beratungsfirma Project Z an den Start. Nebenbei geht er zur Schule und ist ein gefragter Youngster auf Branchenkongressen.
Datenklau: Telefonnummern, Bilder, Adressen und Chatverläufe von ca. 1.000 Menschen, darunter Politiker, TV-Moderatoren und Journalisten, fanden über die Weihnachtstage 2018 den Weg an die Öffentlichkeit. Gehackt von einem 20-jährigen, nicht also von professionellen und vielleicht politisch motivierten Netzwerken. „Wie kann es sein, dass ein 20-Jähriger aus dem Elternhaus das kann?“, fragt Markus Lanz also in der zweiten Januarwoche 2019 zu Recht.
Die Digitalisierung, das Internet der Dinge und die veränderte Mediennutzung haben heute einen enormen Einfluss auf unsere Gesellschaft und die Meinungsbildung. Ganze Wahlkämpfe können beeinflusst und „Fake-News-Kampagnen“ gestartet werden. Das Phänomen der „Filterblase“ und „Echokammer“ ist nicht nur in den USA zu beobachten und spätestens seit Donald Trump bekannt.